Trauma

Der traumatisierte Mensch: Ein tiefgreifender Einblick in die Welt der Traumata
In der Tiefe der menschlichen Psyche existiert ein verborgenes Land – ein Land der Traumata, das von Ereignissen geformt wird, die oft jenseits unserer Kontrolle liegen. Trauma ist nicht nur ein einzelnes Ereignis oder eine Erfahrung; es ist ein vielschichtiges Phänomen, das durch verschiedene Formen und Ursachen gekennzeichnet ist. Es ist eine Reise durch das Dunkel, die jedoch auch ein Potenzial für Transformation und Heilung birgt.
Die Vielfalt der Traumata
Das Spektrum der Traumata ist breit und vielfältig. Jede Form hat ihre eigene Prägung und Auswirkung auf den Menschen.
- Schocktrauma: Oft das Ergebnis eines plötzlichen, schockierenden Ereignisses, das die Fähigkeit des Menschen oder auch eines Tieres übersteigt, es zu verarbeiten. Unfälle, körperliche oder emotionale Misshandlungen, Kriegserfahrungen, Naturkatastrophen, Verlusterfahrungen, schwere Erkrankungen oder Gewalterfahrungen sind typische Beispiele.
- Frühkindliches und Bindungstrauma: Diese Traumata wurzeln in den ersten Lebensjahren, durch traumatische Erfahrungen in der Schwangerschaft, während der Geburt und in den ersten Jahren der Kindheit. Sie entstehen, wenn die grundlegenden Bedürfnisse nach Sicherheit, Liebe und Bindung nicht erfüllt werden, stattdessen der Mensch Ablehnung, Zurückweisung, jegliche Form von Missbrauch und Gewalt in der Familie, später dann in der Schule, am Arbeitsplatz, Vereine und ähnliches erfährt. Solche Erfahrungen können tiefgreifende Auswirkungen auf die weitere Beziehungsfähigkeit, emotionale Entwicklung und das Selbstbild haben.
- Sekundärtrauma: Manchmal auch als indirektes Trauma bekannt. Es tritt auf, wenn man Zeuge von Traumata anderer wird, wie zum Beispiel bei eigenen Angehörigen oder auch durch Berufe, die eng mit Leid und Schmerz verbunden sind, wie bei Ärzten, Therapeuten, Sanitätshelfern, Katastrophenhelfern oder Polizisten
- Generationsübergreifendes Trauma: Traumata, die von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden, oft durch Verhaltensmuster, emotionale Reaktionen oder sogar epigenetische Veränderungen. Traumatisierte Eltern können unbewusst Verhaltensweisen oder Überzeugungen weitergeben, die aus ihren eigenen oder aus den traumatischen Erfahrungen deren Eltern stammen. So ist es möglich, dass das Kind dieses Muster aufnimmt und reproduziert.
- Karmisches Trauma: Traumata aus früheren Leben, welches so starke Prägungen hinterlassen hat, das es in diesem jetzigen Leben immer noch Auswirkungen auf den Menschen hat.
Die Auswirkungen von Traumata auf das Nervensystem
Das menschliche Nervensystem, bestehend aus dem Sympathikus und Parasympathikus, reagiert intensiv auf Traumata. Der Sympathikus aktiviert die "Kampf-oder-Flucht"-Reaktion, dies ist eine natürliche und lebensnotwendige Reaktion, die uns in Gefahrensituationen schützt. Der Parasympathikus ist der Gegenspieler und ist für Beruhigung und Regeneration zuständig. Er hilft uns, nach einem stressigen Ereignis wieder in den Zustand der Ruhe zu kommen. Bei einem Trauma kommt es zu einer Überaktivität des Sympathikus, es ist möglich, dass dieser in einem anhaltenden Alarmzustand verharrt und nicht mehr abschaltet. Dies führt zu einer chronischen Übererregung des Nervensystems mit schweren Folgen von chronischem Stress, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Angstzuständen und Hyperwachsamkeit. Unser Körper befindet sich in einem dauerhaften Zustand der Anspannung und Erregung, was langfristig zu Erschöpfung und weiteren gesundheitlichen Problemen führen kann. Der Parasympathikus wird unterdrückt, was die Fähigkeit zur Entspannung und Erholung massiv beeinträchtigt.
Die Folgen ungelöster Traumata
Ungelöste Traumata können das Leben eines Menschen in vielerlei Hinsicht stark beeinträchtigen, er verliert seine innere Beweglichkeit, kann sozusagen erstarren. Seine Gefühle von Sicherheit und die Verbindung zu sich Selbst und Anderen kann verloren gehen und hat somit weitreichende psychologische und physiologische Folgen. Diese können sich dauerhaft manifestieren in Form von Angststörungen, Depressionen, psychosomatischen Beschwerden (Migräne, Fibromyalgie, Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Essstörungen, Süchte, chronische Erkrankungen…) und auch in Schwierigkeiten, echte Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Oft führen sie zu einem Gefühl der Entfremdung und Isolation.
Traumaheilung: Wege zur Harmonisierung des Selbst
Die Heilung von Traumata ist ein vielschichtiger Prozess, der eine Kombination aus körperlichen und mentalen Ansätzen beinhaltet. In meiner Arbeit am Klienten ist mein wichtigster Ansatz, das Trauma aufzudecken, denn oft ist uns noch niemals bewusst, dass ein Trauma die Ursache von unserer Befindlichkeitsstörung ist. Der Ursprung des Traumas will erkannt werden, ob im früheren Leben, generationsübergreifend oder aus diesem aktuellen Leben. Das Trauma möchte sichtbar sein, damit Körper, Geist und Seele wieder in Balance kommen, ohne aber das Drama und die nicht tragbaren Gefühle wieder erneut zu durchleben. Durch meine spirituelle Arbeit ist die Auflösung von Trauma nicht belastend für den Traumatisierten, sondern entlastend. Es findet eine Art von Transformation der Gefühle / Emotionen statt.
Ein zusätzlicher wesentlicher Aspekt der Heilung von Traumen ist die dauerhafte Harmonisierung unseres gesamten Nervensystems. Wir müssen wissen, dass generell nicht nur ein einziges Trauma unser System belastet, sondern in Wahrheit etliche Traumata in uns gespeichert sind.
Hier spielen auch der Vagusnerv und die Selbstregulation eine zentrale Rolle, unterstützt z.B. durch Atemübungen wie tiefes langes Atmen, Meditation, neurogenes Zittern, Schütteln, Singen, Summen und Tanzen.
Jede dieser Methoden trägt auf ihre Weise dazu bei, Traumata aus dem Körper sanft aufzulösen und das Nervensystem zu harmonisieren.
Meine persönliche Lieblingsmethode ist das Schütteln. Es bewirkt ähnlich wie bei dem neurogenen Zittern Reaktionen im Körper, die dabei effektiv helfen, gespeicherte Spannungen im gesamten Körper zu lösen. Durch zusätzliches Achtsamkeitstraining und emotionale Bewusstheit verstehen wir auf Dauer unsere Reaktionen auf gewisse Trigger, wir erlangen unsere Fähigkeit zurück, emotionale und physiologische Zustände zu managen, bleiben stabil und finden zurück in unser Gleichgewicht.
Ein Weg in eine echte Lebendigkeit, in eine neue Freiheit, so wie wir sie noch nie erlebt haben. Ein sich lohnender Weg.